Pippin

Pippin
Pịppin,
 
Pịpin, fränkischer Hausmeier und Könige aus dem Haus der Karolinger:
 
 1) Pịppin I., der Ältere, P.Pippin von Lạnden, austrasischer Hausmeier, ✝ um 640, Großvater von 2); erhob sich mit Arnulf von Metz als Anführer der austrasischen Adelsopposition gegen Königin Brunhilde (613), wurde von Chlothar II. zum Hausmeier für Austrasien und Berater Dagoberts I. eingesetzt; durch die Ehe seiner Tochter Begga (✝ 693 ?) mit Ansegisel, dem Sohn Arnulfs von Metz, Ahnherr der Karolinger.
 
 2) Pịppin II., der Mittlere, P.Pippin von Hẹrstal (Hẹristal), austrasischer Hausmeier, * um 635, ✝ 714, Enkel von 1), Großvater von 3); erlangte als Hausmeier und »Dux« von Austrasien 687 durch den Sieg über den neustrischen Hausmeier Berchar (✝ 688) bei Tertry die faktische Herrschaft im gesamten Frankenreich, dessen politischer Schwerpunkt sich aus dem romanischen Neustrien in das germanische Austrasien verlagerte. Pippin verhinderte den weiteren Zerfall des Reiches und beseitigte das selbstständige Stammesherzogtum der Thüringer. Seine Nachfolge erkämpfte sich sein Sohn Karl Martell.
 
 3) Pịppin III., der Jüngere, später auch fälschlich »der Kleine« (französisch le Bref, »der Kurze«), Hausmeier (seit 741) und König der Franken (seit 751), * um 715, ✝ Saint-Denis 24. 9. 768, als Sohn Karl Martells Enkel von 2); Ȋ mit Bertha; erhielt beim Tod des Vaters 741 als Hausmeier Neustrien, Burgund und die Provence, sein älterer Bruder Karlmann Austrasien, Alemannien und Thüringen. 743 setzten die Brüder den Merowinger Childerich III. als König ein. Nach dem Rückzug Karlmanns in ein Kloster (747) und der Absetzung Childerichs (751) ließ sich Pippin Ende 751 in Soissons zum König wählen und durch die kirchliche Salbung legitimieren. 754 und 756 unterstützte er Papst Stephan III. gegen die Langobarden und begründete durch die Pippinsche Schenkung an die Kirche den Kirchenstaat. In Bayern erhob Pippin den jungen Tassilo III. zum Herzog, der ihm als Vasall huldigte. Vor seinem Tod teilte Pippin das Fränkische Reich unter seine Söhne Karlmann und Karl (d. Gr.).
 
Literatur: Karolinger.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Frankenreich als Hegemonialmacht des Abendlandes: Karolingerreich
 
 4) Pịppin, König des fränkischen Unterkönigreichs Italien (seit 781), * 777, ✝ 810; zweiter Sohn Karls des Großen, von diesem eingesetzt, regierte nach Erreichen der Großjährigkeit für seinen Vater in der ehemaligen Langobardenhauptstadt Pavia; ihm folgte sein Sohn Bernhard.
 
 5) Pịppin I., König des fränkischen Unterkönigreichs Aquitanien (seit 814), * um 797, ✝ 838, Vater von 6); Sohn Ludwigs des Frommen; unter ihm wurden Septimanien und Teile des späteren Katalonien mit Aquitanien vereinigt.
 
 6) Pịppin II., König des fränkischen Unterkönigreichs Aquitanien (838-852/864), * um 823, ✝ nach 864, Sohn von 5); leistete lange Zeit erfolgreich Widerstand gegen die Besitzergreifung Aquitaniens durch Karl den Kahlen; 852 und endgültig 864 wurde er in einem Kloster gefangen gesetzt.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • pippin — excellent person or thing, 1897, from coveted varieties of apple that were raised from seed (so called since early 15c.), from M.E. pipin seed (see PIP (Cf. pip) (1)) …   Etymology dictionary

  • pippin — ► NOUN ▪ a red and yellow dessert apple. ORIGIN originally denoting a seed of a fruit: from Old French pepin …   English terms dictionary

  • pippin — [pip′in] n. [ME pipyn < OFr pepin, seed, pip] 1. any of a number of varieties of apple, esp. those valued as dessert 2. [Brit. Dial.] a small pip, or seed 3. Slang a person or thing much admired …   English World dictionary

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